Rudolf Nurejew

russisch-österreichischer Tänzer, Choreograph und Ballettdirektor; setzte sich 1961 nach einem Gastspiel des Kirow-Balletts in Paris ab; danach Mitglied des Royal Ballet, London; als Tänzer zahlr. Auftritte mit Margot Fonteyn; Ballettchef der Pariser Oper 1983-1989

* 17. März 1938 Razdolnaja

† 6. Januar 1993 Paris (Frankreich)

Herkunft

Rudolf Hametowitsch Nurejew, der bei Irkutsk während einer Eisenbahnfahrt im Transsibirien-Expreß zur Welt gekommen war, war Sohn eines Politoffiziers, der Abstammung nach Tatare. In Moskau und Ufa (während des Krieges) wuchs N. auf. Bei Amateurtanzwettbewerben kam er zum ersten Mal mit Ballett in Berührung.

Ausbildung

Der Elfjährige erhielt Unterricht bei der Udeltsova, ein früheres Mitglied der Diaghilev-Truppe, später bei Vaitowitsch, ehemaliger Solotänzer des Leningrader Kirow-Balletts. Erst 1954 fand N., der sich nach der Trennung von der Familie mit kleinen Rollen bei der Oper, mit Volkstanzvorführungen und Arbeit als Tanzlehrer in Arbeiterkollektiven durchgebracht hatte, Aufnahme in der Ballettschule der Oper in Ufa. Ein Stipendium des Bolschoi-Theaters mußte er aus finanziellen Gründen ausschlagen. 1955 nahm N. dann das Stipendium (mit Unterhalt) der Kirow-Ballettschule in Leningrad an und konnte mit Hilfe des legendären Lehrers Alexander Puschkin die an sich achtjährige Ausbildung in drei Jahren absolvieren. Als Meisterschüler tanzte N. in neun klassischen großen Balletts, darunter "Schwanensee", ...